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Behavior Based Safety – Verhaltensorientierte Arbeitssicherheit
Die Gefährdungsbeurteilung allein reicht oftmals nicht aus, um wirklich alle potentiellen Gefahren am Arbeitsplatz zu erfassen. Mitunter sind es auch erlernte Verhaltensweisen oder ein fehlendes Sicherheitsbewusstsein der Beschäftigten, das riskante Situationen verstärkt und so zur Gefahr wird. Was es mit der sogenannten Behavior Based Safety auf sich hat und wie Sicherheitsbeauftragte vorgehen können, um ihre Belegschaft für das Thema zu sensibilisieren, erfahren Sie hier.
Man sägt ein Metall und hat die entsprechende Schutzausrüstung auf. # Behavior Based Safety

Gefahrenbewusstsein fördern für einen sicheren und gesunden Arbeitsalltag im Betrieb 

Mehr als 80 % der Unfälle passieren durch falsches Verhalten der Beschäftigten am Arbeitsplatz. Das berichtet eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit (BauA), die in den Jahren 1998 bis 2000 tödliche Arbeitsunfälle und deren Ursachen untersucht hat.  Die Ursache lag dabei vor allem auch an einer fehlenden Arbeitsorganisation und Arbeitsvorbereitung, die zu einer falschen Risikowahrnehmung und damit zu falschem Verhalten der betroffenen Person geführt hat. Doch wie hätten diese Risiken frühzeitig identifiziert und ein Bewusstsein für eine sichere Praxis geschaffen werden können? Wie kann man Behavior Based Safety einsetzen?

 

Die Grenzen der Gefährdungsbeurteilung 

Die klassische Gefährdungsbeurteilung ist der Maßstab für die Einschätzung von Gefahren am Arbeitsplatz. Für eine ganzheitliche Beurteilung reicht sie jedoch häufig nicht aus.  Denn sie geht meist nicht auf Wechselwirkungen, unvorhergesehene Situationen und den persönlichen Hintergrund der Beschäftigten ein. So entstehen Gefährdungen meist aus der Kombination aus organisatorischen, technischen und verhaltensorientierten Ursachen. Jeder Mensch hat eine eigene Lerngeschichte und (antrainierte) Verhaltensmuster, die sich bei Erfolg bzw. dem Ausbleiben von negativen Folgen verfestigen und dann in der gleichen Form als angelernter Automatismus wiederholt werden. Dadurch erleichtern sie zwar, schnelle Entscheidungen zu treffen, erschweren aber gleichzeitig auch das Neu- und Umlernen hin zu neuen Verhaltensmustern und Entscheidungen.  

Solches riskantes Verhalten minimiert man mit einer technischen Maßnahme, die riskantes und reflexartiges Verhalten nahezu unmöglich macht. Zum Beispiel kann reflexartiges Auffangen von herunterfallenden Maschinen durch das Anbringen einer Absperrung zum Gefahrenbereich vermieden werden. 

Doch was tun, wenn eine technische Maßnahme allein nicht ausreicht? 

Nicht immer ist eine technische Maßnahme jedoch möglich oder praktikabel. In diesen Situationen ist es wichtig, automatisierte oder antrainierte Verhaltensweisen frühzeitig aufzudecken und die Belegschaft für sicherheitsrelevantes Verhalten zu schulen und zu sensibilisieren. Dabei ist es empfehlenswert, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirklich aktiv in den Veränderungsprozess einzubinden, präventives Verhalten zu fördern und die Vorteile risikobewussten Verhaltens für jeden und jede hervorzuheben. Dies resultiert dann im besten Fall in Verhaltensorientierter Arbeitssicherheit oder auch Behavior Based Safety. 

 

Wie kann Behavior Based Safety gelingen? 

Damit dieses Umdenken hin zu sichererem Verhalten am Arbeitsplatz gelingt, ist es wichtig, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motiviert werden. Idealerweise hinterfragen sie aktiv, ihr eigenes Verhalten und die Entscheidungen, die sie oft unterbewusst treffen.

Denn die Gründe für unsicheres Verhalten liegen oftmals darin, dass die agierende Person Abläufe gar nicht bewusst als riskant wahrnimmt. Es wird aus Gewohnheit (falsch) gehandelt. Es gilt daher, richtiges Verhalten zunächst zu definieren. Bei Nichteinhalten sollte freundlich und kollegial nachgefragen, weshalb nicht die sichere Variante z. B. der Handlauf am Treppengeländer oder die Sicherheitshandschuhe bei Holzarbeiten gewählt wird. Meist gibt es dafür einen plausibel erscheinenden Grund. Wertvolle Erkenntnisse resultieren aus der offenen Kommunikation. Diese Erkenntnisse helfen dabei, Schwachstellen zu identifizieren und Abläufe zu verbessern. Die Bekundung von Interesse an der Sicherheit der Beschäftigten und auch dem Lob als positive Verstärkung bei richtigem Verhalten kann einen wichtigen Impuls zur Verhaltensänderung sein. So verknüpft man sicheres Verhalten mit Anerkennung und einem guten Gefühl. 

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass neben der genauen Definition von sicherem Verhalten auch das Beobachten und positives Feedback bei guter Umsetzung als Grundprinzip der Behavior Based Safety zählen.

Best of Safet & Verhaltensorientierte Arbeitsischerheit (Behavior Based Safety)

Die Workshops und Programme von Best of Safety unterstützen die angestrebten Verhaltensänderungen auf kreative, humorvolle und ernsthafte Weise. Die Formate schaffen die Möglichkeit, die Relevanz von sicherheitsrelevantem Verhalten für alle verständlich zu thematisieren. Im Kreis der Teilnehmenden beginnt dann der eigen Reflexionsprozess. So gelingt es mit Sicherheit, einen positiven Veränderungsprozess in Gang zu setzen. 

Der Innere Schweinehund und die Sicherheit

Unternehmenstheater

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