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Melden von Beinaheunfällen
Schnell die Treppe hinuntereilen, dabei noch aufs Handy schauen und fast wäre es passiert. Doch mit viel Glück und einer fast akrobatisch aussehenden Verrenkung wurde der Handlauf im letzten Moment noch erwischt und konnte einen fiesen Treppensturz verhindern.
Mehrere Arbeiter auf einer Baustelle

Warum das Melden von Beinaheunfällen besonders wichtig ist.

Schnell die Treppe hinuntereilen, dabei noch aufs Handy schauen und fast wäre es passiert. Doch mit viel Glück und einer fast akrobatisch aussehenden Verrenkung wurde der Handlauf im letzten Moment noch erwischt und konnte einen fiesen Treppensturz verhindern. Schnell wieder aufrichten, Kopf hoch und weiter – doch gerade dieser verharmlosende Umgang mit Beinaheunfällen und das nicht Melden ebensolcher Ereignisse ist ein Anzeichen für eine noch ausbaufähige Fehlerkultur. Denn nur wenn das Melden von Beinaheunfällen fest in der Sicherheitskultur des Unternehmens verankert ist, lassen sich Gefahrenquellen ermitteln und beseitigen. 

Blockaden beim Melden von Beinaheunfällen 

Eigenes oder fremdes sicherheitswidriges Verhalten zu melden, ist nicht immer einfach. Gründe dafür sind unterschiedlicher Natur, so kann Scham über den eigenen Fehler, Verharmlosung des Beinaheunfalls und ein Nicht-Wahrnehmen der Gefahr ursächlich sein. Umso wichtiger ist es, dass im Unternehmen einfach und nachvollziehbar erklärt wird, warum Beinaheunfälle z. B. mithilfe von Meldezettel, Meldetools oder ähnlichem gemeldet werden sollen. Hierbei liegt der Fokus auf der Beantwortung der Fragen, wie künftige Unfälle und Beinaheunfälle verhindert werden können. 

Fehlerkultur 

Die DGUV Information 206-045 zur Fehlerkultur gibt Tipps, wie das Sprechen über und das Melden von Beinaheunfällen erleichtert werden kann. 

  • Es darf keine negativen Konsequenzen für den Melder von Beinaheunfällen geben. Auch wenn ein menschlicher Fehler die Ursache für den Beinaheunfall war. 
  • Mit personenbezogenen Daten wird vertraulich umgegangen, daher werden Beinaheunfälle immer anonymisiert vorgestellt. 
  • Es wird auch empfohlen, dass sowohl eine zeitnahe Rückmeldung zur Meldung passiert als auch konkrete Maßnahmen/Empfehlungen umzusetzen. 
  • Neben dem Verhalten sollten auch Prozesse, Produkte und Systeme analysiert und optimiert werden. 
  • Das Melden von Beinaheunfällen sollte einfach, verständlich und unkompliziert für jeden Mitarbeitenden sein. Hierbei können Formulare als Meldehilfe dienen. 

Das Melden von Beinaheunfällen verhindert Schlimmeres…

Aller oberstes Ziel beim Melden von Beinaheunfällen ist die Verhinderung von schweren Unfällen. Im Jahr 2022 wurden 582 Unfälle mit Todesfolge gemeldet und 910.636 Arbeits- und Wegeunfälle laut Statistik “Arbeitsunfallgeschehen 2022”. Bei 38 % der gemeldeten Unfälle dauerte der Auswahl max. eine Woche. Jedoch sind aufgrund der schwere des Unfalls fast 20% länger als vier Woche ausgefallen. Auch wenn in der Statistik keine Daten zu dem Melden von Beinaheunfällen enthalten ist, so gilt doch: “Gelingt es die Zahl der Beinaheunfälle zu verringern, sinkt auch die Zahl schwerer Unfälle.” 

Fazit

Für die Gesundheit der Mitarbeitenden und den reibungslosen Betrieb sollte daher eine positive Fehlerkultur im Unternehmen einen hohen Stellwert haben. Wenn die Unternehmenskultur den Weg für eine höhere Meldequote ebnet, so wird eine stetige Verbesserung der Sicherheit im Unternehmen erfolgen. Denn aus Fehlern lernen – ist nicht nur in der Schule ein bewährtes Prinzip. 

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